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Avd-Oldtimer-Grand-Prix: Heiße Rennen am Nürburgring

Verantwortlicher Autor: Erich Hein Nürburg, 01.09.2018, 18:45 Uhr
Presse-Ressort von: Erich Hein Bericht 10588x gelesen
Avd-Oldtimer-Grand-Prix
Avd-Oldtimer-Grand-Prix  Bild: Erich Hein

Nürburg [ENA] Seit nunmehr 46 Jahren gibt es den Avd - Oldtimer - Grand - Prix auf dem legendären Nürburgring. Die in den letzten Jahren etwas abgeflachte Veranstaltung, zeigte sich dieses Jahr so jung wie nie und gab mal wieder richtig Vollgas. Viele Neuerungen, ...

nicht nur im Rennbereich sondern auch im Besucher- und Fanbereichs, zeigten den rund 51.000 Freunden und Enthusiasten des historischen Motorsports, hier am Nürburgring wurden Legenden wahr. Mit mehr als 24 Rennen und Gleichmäßigkeitsprüfungen auf und neben der Traditionsstrecke zeigten man die gesamte Bandbreite des Historischen Rundstrecken- Motorsports. Im Rennprogramm gab es einen neuen Schwerpunkt im Sportwagenbereich. Der Porsche Carrera Cup Deutschland absolvierte den siebten und achten Saisonlauf. setzte der Veranstalter Akzente im Bereich des modernen Motorsports.

Ach mit den „Masters Endurance Legends“ zeigte der AvD die jüngere Motorsporthistorie. Diese Gts und Sportwagen- Prototypen prägten in den letzten 10 Jahren die Rennen von Le Mans. Am Ring zeigte sich wohl erfolgreichster Sportwagen aller Zeiten, der Audi R8 LMP1, sowie die GT2- Versionen von Aston Martin Vantage und Ferrari 458 GTE. Eine perfekte Ergänzung zum weiteren Renn-Programm, denn auch die bildschönen, offenen und geschlossenen Sportwagen, Prototypen und GTs der 60er und den frühen 70er Jahren ersprühen nach wie vor ihr Flair. Ein Leckerbissen für Freunde des italienischen Edelrenners Ferrari war das Clubrennen des Ferrari Clubs Deutschland.

Höhepunkt des Events war einwandfrei das Abendrennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61. Die maximal 50 verfügbaren Starplätze waren ausgebucht, dass lag nicht zuletzt am ganz besonderen Flair des Rennens. Sportwagen, wie Porasche 904, Mercedes- Benz 300 SL, Maserati Tipo 63, Aston Martin und Austin Healey bildeten wie immer die größte Fraktion. Der in diesem Jahr mitfahrender Alta Streamliner aus dem Jahr 1948 gab dem Rennen einen besonderen Kick. Für große Begeisterung sorgten die Tourenwagen aus DTM, ITC, STW und verwandte europäischen Serien. Mit bekannten Fahrern erinnerte man sich an die vielleicht schönste Zeit des deutschen Tourenwagensports der 80er und 90er Jahre.

Harald Grohs ging mit einem Vogelsang-BMW M3 von 1987 an den Start. Leopold „Poldi“ von Bayern war auch in einem M3 unterwegs. Christian Menzel und Marc Hessel DTM- bzw. STW-Piloten teilten sich einem BMW M3 von 1988. Einen Ford Sierra RS 5500 steuerte Volker Schneide. Skoda zeigte eine interessante Auswahl an Fahrzeugen aus seiner 117-jährigen Geschichte, darunter viele bekannte Renn- und Rallye-Boliden. Eine seltene Gruppe-5-Skoda 200 RS gaben sich die Ehre und ernteten große Beachtung, so wie auch ein Schmuckstück aus dem Werksmuseum, ein flacher Roadster 1100 OHC, mit 92 PS und 550kg und sein Tempo auf der Strecke, beeindruckend.

Beim DRM- Revevial war der Zakspeed- Ford Capri nicht nur Publikumsliebling, sondern auch konkurrenzlos Doppelsieger. Echtes Race- Feeling bescherten die Rennen der FIA Lurani Trophy. Hier wurde bereits im Qualifying voll auf Speed gefahren. Packende Führungswechsel und harte aber faire Zweikämpfe über die gesamte Renndistanz am Samstag und Sonntag, machte richtig Laune. Sieger wurde der Brabham BT6 vom Schotten Mark Shaw vor einem Lotus 22 gefahren vom Schweizer Bruno Weibel. Das historische Fahrerlager beherbergte ein waren Automobilmuseum. Hier begegneten sich Vorkriegs- Boliden und die Rallye- Ikonen der IG „Slowly Sideways“.

Die Boliden starteten im Rahmen der „Vintage Sports Car Trophy“ zu Gleichmäßigkeitsprüfungen auf dem modernen Grand- Prix- Kurs. Mächtige Kompressor- Mercedes, BMW 328 von 1938, MG K1 aus dem Jahr 1933 und sogar ein kleiner Rosengart LR 2 Sport von 1928 begaben sich auf die Strecke und erinnerten an die großen Rennsportereignisse der 20er und 30er Jahre. Im Vergleich zu damals zählt bei den GLPs nicht die Endgeschwindigkeit, sondern Konstanz.

Kontrastreich, harmonisch, und facettenreich, die gut 20 Drift- und Schottererprobten Rallye- Fahrzeuge, wie der Audi Sport Quattro S1, auf dem Walter Röhrl 1985 bei der Neuseeland- Rallye fuhr. Auch ein Rothmans- Porsche 911 SCRS, ein Ford Escort Mk1 TC oder ein sehr seltener Austin Healey 3000 Mk2 von 1958 zeigten ihre Präsens. Nicht nur auf, sondern auch neben der Rennstrecke setzten sich eine Reihe namhafter Unternehmen gekonnt in Szene. Spannend ging es der Mercedes- Benz- Arena zu. Hier dominierte Porsche Classic. Zum 70. Geburtstag gratulierte der zweimalige Weltmeister und mehrfache Le-Mans-Sieger Derek Bell.

Am Ring berichtete er jedoch nicht nur aus früherer Zeit, sondern zeigte beim Rennen der „Gentlemen Drivers“ mit einen frühen Porsche 911 sein besonderes Können. Von einem ganz anderem Kaliber der Motorsportepoche wusste Clive Chapman zu berichten. Der Sohn von Lotus- Gründer Colin Chapman erzählte in mitten einer großen Fahrzeugausstellung zum 70. Geburtstag der Sportwagenmarke aus dem Leben seines genialen aber auch exzentrischen Vaters. Im Jaguar Village fungierte Ex-Formel 1 Fahrer Christian Danner und Markenbotschafter der Edelmarke als aufgeräumter Gesprächspartner. Leider waren wieder Langfinger unterwegs. Ein 300 SL Flügel-Türer ( 1,6 Millionen € ) und ein Porsche 356 wechselten unfreiwillig ihren Besitzer.

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