19.01.2019 Kurdendemo in Stuttgart
Stuttgart [ENA] Der Demokratisches Kurdisches Gesellschaftszentrum e.V Stuttgart rief am Samstag 19.01.2019 zu einer süddeutschlandweiten Demonstration in Stuttgart auf. Nach Polizeiangaben folgten ca. 150 Personen dem Aufruf und kamen in die Stuttgarter Lautenschlagerstraße.
Den Demonstranten geht es darum, auf die Situation des seit 1999 in der Türkei inhaftierten Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen. Kritik der Demonstranten ist unter anderem, dass Öcalan seit 27.07.2011 seine Anwälte und seit 2016 seine Familie nicht mehr sehen darf. Jeglicher Kontakt zu Öcalan ist seither abgebrochen. Die Kurden sehen Öcalan als wichtigen Garant für eine friedliche Lösung im Kurdenkonflikt.
Leyla Güven (HDP-Abgeordnete) wurde am 22.01.2018 verhaftet, als sie Kritik an der Invasion der türkischen Armee im nordsyrischen Kanton Afrin äußerte. Ihr drohen 31 Jahre und 6 Monate Haft. Am 07. November 2018 erklärte Leyla Güven, dass sie in einen unbefristeten Hungerstreik tritt. „Heute wird die Politik der Isolation gegen Herrn Öcalan nicht nur ihm auferlegt, sondern in seiner Person einer Gesellschaft. Isolation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so Güven weiter.
Nach der Auftaktkundgebung in der Lautenschlagerstraße zogen die Teilnehmer in einem Demonstrationszug durch die Stuttgarter Inenstadt bis zum Kerner Platz, wo sich die türkische Botschaft befindet. Immer wieder machten sie lautstarkt auf ihre Forerungen aufmerksam. Vor der türkischen Botschaft gab es die Abschlusskundgebung. Nach Angaben der Polizei verlief die Veransaltung ohne Zwischenfälle.