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Montenegro

Verantwortlicher Autor: Theo Goumas Montenegro, 28.08.2022, 18:20 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Reise & Tourismus +++ Bericht 9470x gelesen

Montenegro [ENA] Ein kleines Land im südlichen Balkan ist der geheime Favorit unter den Reisenden. Mit einer Population von etwa 620.000, gehört Montenegro zu den kleinsten Ländern Europas und bei den internationalen Touristen steht es seit einigen Jahren hoch im Kurs. In diesem Artikel wird das Land vorgestellt und Fragen nachgegangen, wie u.a., wann und wohin man gehen sollte, wie man am besten hinreist.

Es ist fast unmöglich, einen Reiseteil zu lesen, ohne dass jemand Montenegro als das neue "angesagte" Reiseziel anpreist. Und obwohl das Land zu Recht im Rampenlicht steht, sind die Menschen so geblieben, wie sie immer waren: offen, gesellig und charmant. Im Gegensatz zu vielen anderen aufstrebenden Reisezielen steht die Belästigung von Besuchern nicht auf der Tagesordnung der Montenegriner; in den meisten Fällen ist eine spontane Umarmung wahrscheinlicher als eine lästige Anmache. Noch gibt es keinen Massentourismus, die Preise sind bescheiden, die Gastfreundschaft hoch und das Essen sehr schmackhaft.

Jahrzehntelang war Montenegro bei den Jugoslawen sehr beliebt. Nach dem Krieg entwickelte sich das Land zu einem Geheimtipp für Individualtouristen und Abenteurern ehe es von verschiedenen Reedereien und ausländischen Touristen entdeckt wurde. Das Land an der Adria grenzt im Nordosten an Serbien, im Norden an Bosnien und Herzegowina, im Osten an den Kosovo und im Südosten an Albanien, im Nordwesten an die Adria und Kroatien und hat eine Seegrenze mit Italien. Man kann also wunderbar mit dem Schiff, Auto oder Flieger einreisen. Man braucht kein Visum, Währung ist der Euro, Montenegrin die Sprache, was eher ein Dialekt ist oder man unternimmt eine Kreuzfahrt mit Stopp in Kotor.

Kotor ist der vielleicht bekannteste und beliebteste Ort des Landes. Kein Wunder bei der Lage am Ende einer langen Bucht mit einer unbeschreiblichen Schönheit. Dort halten auch die Kreuzfahrtschiffe und entladen Tagestouristen, die dann die Altstadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten bevölkern. Innerhalb der Mauern gibt es alles was das Herz begehrt. Dort findet man Kirchen, Museen, Geschäfte, Bars, Restaurants, Hotels - allerdings muss man sein Gepäck dorthin schleppen, weil die Altstadt autofrei ist. Von Kotor aus kann man verschiedene Touren mit dem Schnellboot oder einem normalen Boot unternehmen und wird durch die Bucht oder auch darüberhinaus gefahren.

Die Touren können bis zu 4 Stunden andauern und viele Stopps beinhalten. Perast und die Insel davor gehören meistens zum Programm. Entweder halten die Boote in Perast, einem malerischen Küstenstädtchen oder sie halten für Panoramafotos davor. Ein Stopp für einen Besuch der Kirche Our Lady on the Rocks auf der Insel gegenüber ist meistens drin. Danach kann es zur Insel Mamula, der ehemaligen Knastinsel gehen. Weitere Stopps sind ein Unterwassertunnel und die blaue Grotte wo man schwimmen kann. Bei der vierstündigen Tour gibt es einen einstündigen Stopp an einem Strand. Tickets entweder vorher telefonisch oder übers Internet buchen oder vor Ort, aber zeitig erscheinen, um Plätze zu ergattern.

Hotels und Fremdenzimmer gibt es viele und für jeden Geldbeutel. Für mobile Reisende kann ich eine Wohnung in der Anlage Boka Heights empfehlen, buchbar über Airbnb. Die Wohnung ist recht groß, liegt auf einem Hügel und bietet einen atemberaubenden Ausblick von der Veranda aus. Sicherlich gibt es viele andere schöne Unterkünfte in der Stadt und in den Orten auf beiden Seiten der Bucht. Ein Dach überm Kopf und viele nützliche Infos findet man hier: https://utjeha.me und auch in verschiedenen Gruppen auf FB. Von Kotor aus kann man viele sehr schöne Orte besuchen. Einen Besuch wert sind das vorhin erwähnte Perast, Herceg Novi, Tivat (das Monaco des Balkans) oder Cetinje in den Bergen. Auf dem Weg dorthin unbedingt den Berg Lovcen besuchen.

Der Weg nach Cetinje ist steil, kurvig und eng - zumindest die Hälfte davon, bietet aber spektakuläre Ausblicke auf die Buchten darunter. Ganz oben auf dem Berg, mitten im Nationalpark, gibt es ein Mausoleum. Malerisch ist die Insel Sveti Stefan, die allerdings einem Resort gehört und Zugang haben nur die, die dort gebucht haben. Man kann aber vom Festland schöne Bilder machen. Die Blumeninsel vor Tivat ist auch einen Besuch wert und weiter südlich befinden sich die Orte Budva (gut zum abfeiern und das Dubrovnik Montenegros), mit seinem langen Strand, Bar mit der malerischen Altstadt Stari Bar und Ulcinj, der südlichsten Stadt des Landes. Strände gibt es an der Adria sehr viele und sehr schöne, in der Bucht sind sie Mangelware.

Wer etwas anderes als Strandurlaub machen möchte, kann Wandern gehen. Beliebt ist die Strecke von Tivat nach Kotor über dem Berg. Zurück geht's mit dem Bus. Man kann auch auf Rafting-Tour in den Flüssen gehen oder im Winter in den Bergen zum Skifahren. Interessant und wunderschön sind auch die Seen, wie der Skutarisee an der Grenze zu Albanien. Kurz vor der Hauptstadt Podgorica gibt es die (Fake, wie die Einheimischen sie nennen) Niagarafälle mit einem sehr guten Restaurant direkt daneben. Schilder dorthin gibt es keine. Podgorica muss die langweiligste Hauptstadt Europas sein. Man sieht und spürt sofort den Unterschied zur Küste. Während die Orte am Meer teilweise glamourös sind, ähnelt Podgorica einer kommunistischen Stadt.

In Podgorica gibt es nicht wirklich etwas zu sehen. Es gibt so etwas wie einen historischen Teil mit alten Häusern, einem Turm und zwei Moscheen, dazu eine Steinbrücke und ein paar Wege neben dem Fluß. Es gibt viele schöne Parks und in einem befindet sich ein kleiner Palast. Eine moderne Brücke und die imposante Kathedrale der Auferstehung Christi befinden sich weiter nördlich. Ein paar wenige Museen gibt es auch. An einem Tag hat man alles durch. Auch Hotels gibt es wenige. Das Hotel Podgorica neben dem Fluss und das Hilton mit seiner Sky-Bar und Spa-Bereich sind sehr zu empfehlen.

Essen kann man sehr gut und teilweise sehr günstig im ganzen Land. Wenn man frischen Fisch mag, sollte man das Restaurant direkt am Wasser mit seiner Fischfarm davor, einen Besuch abstatten. Zu finden ist es auf der Landstraße von Kotor nach Perast, ca. 3 km vor Perast. Es gibt nur ein Schild, das darauf hinweist. Zu sehen sind geparkte Autos auf der linken Seite und ein kleiner Weg der runter zum Restaurant führt. Ansonsten ist es relativ egal wo man sich hinsetzt, denn es schmeckt überall gut. Wer Lust auf Pizza hat, sollte die Pizza Montenegro probieren.

Montenegro empfängt das ganze Jahr über Touristen. Im Sommer ist es am Meer ziemlich voll und im Winter in den Bergen. Es gibt in- und ausländischen Tourismus. Die meisten sprechen sehr gutes Englisch und teilweise auch andere Sprachen. Wer Internet braucht, sollte sich eine SIM-Karte von m:tel zulegen. 500gb für 10 Euro für 14 Tage. Es gibt auch andere Pakete mit längeren Laufzeiten. Es leben auch viele digitale Nomaden im Land und es ist sehr familienfreundlich. Die Natur ist atemberaubend schön, zumindest in den Orten am Meer ist alles sehr sauber, Richtung Podgorica eher weniger, und man fühlt sich sehr wohl im Land. Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert. Bares ist Wahres.

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