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Wattenmeer - mehr Biotop als im Amazonas

Verantwortlicher Autor: Stephan Zurfluh Zürich, 13.06.2021, 11:49 Uhr
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Sandreiniger Wattwurm
Sandreiniger Wattwurm  Bild: Stephan Zurfluh

Zürich [ENA] Eine Parkwächterin kontrolliert die Vögel, welche in den Langwarder Groden brüten. Das 130 Hektar grosse Gebiet mit Salzwiesen wurde dem Meer zurück gegeben. Hier ernähren sich die Vögel ausgezeichnet. Denn die Biodiversität ist reichhaltiger als im Regenwald des Amazonas.

Viele Lebewesen befinden sich im Schlick oder leben mit den Pflanzen. Das Wattenmeer ist zurecht ein Weltnaturerbe. Nirgendwo sonst bestimmt der Mond so stark die Gezeiten, alle 6 Stunden Ebbe und Flut, Höhenunterschied 6 Meter. Die Zugvögel wie Ringelgans, Knutt, Kiebitzregenpfeifer, Pfuhlschnepfe und Alpenstrandläufer rasten nach dem Flug aus Afrika. Sie sind abgemagert und die Pflanzen sowie der Wattschlick garantieren reiche Beute.

Bild Brutvögel im Watt
Wattwanderung
Salzwiesen Langwarder Groden

Der 9. Vogel kriegt den Wattwurm, achtmal bekommt der Vogel nur ein kleines Schwanzende, doch irgendwann landet der Wattwurm vollkommen im Bauch. Ansonsten reinigt der Wattwurm den Sand. In einen Kubikmeter befinden sich 100000 Wattwürmer. Die Miesmuschel säubert das Wasser erneuert. Der Wattführer füllt und positioniert zwei Gläser Wasser, einmal ohne Miesmuschel, einmal mit. Bei der Rückkehr ist das Wasser  im Glas mit den Miesmuscheln klar. Die kleinen Lebewesen halten die Natur intakt. Selbst wenn Bäume fehlen, ist die Leistung der Wattbewohner höher als im Ökosystem vom Amazonas. Darauf weisen die Naturschützer vom Wattenmeer gerne hin.

Am besten wird das erklärt beim Naturerlebnispfad Langwarder Groden mit seinen geschützten Salzwiesen oder einer Wattwanderung in der Eckwarderhörne. Beides konnte ich bei meinem Besuch in der Region Butjadingen erleben. Ausführlich dokumentiert wird das Leben am Wattenmeer im Nationalparkhaus Museum Fedderwardersiel.   Der Wattenmeer ist gemäss Wikipedia 14900 qkm gross. An der niederländischen und deutschen Nordseeküste befinden sich Schutzgebiete mit Aufsichtsbehörden und Museen. Die Parkwächter sorgen für rücksichtsvolle Touristen und helfen gerne weiter. Der Tourist erlebt hier ein Stück unscheinbarer, vielfältiger Natur. 

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