
Goodwood Members Meeting: Das „Kleine“ Revival

Goodwood [ENA] Tolle Rennen, tolle Stimmung, tolles Wetter, was will man mehr. Das 82. Members Meeting am 12. und 13. April zeigte all diese Facetten eines gelungenen Wochenendes. Vollgepackt mit elf hochklassigen Rennen für Fahrzeuge aus zwölf Jahrzehnten sowie eine Vielzahl von Demonstrationsläufen ...
auf der Strecke das war die Planung des Wochenendes, den hier stehen einzig und allein die Fahrzeuge auf vier und zwei Rädern im Focus. Die entspannte Atmosphäre, geschuldet durch das verkleinerte Terrain und das doch sehr reduzierte Rahmenprogramm macht das Members Meeting so besonders. Einzige Gemeinsamkeit mit dem Original “Revival“ sind diese beeindruckenden Rennen. Autos, Motorräder ob Alt und Jung gaben ihr Bestes für die Besucher und auch für sich auf und an der Rennstrecke.
Estoril: 21. April 1985, man erinnert sich sicher an Ayrton Senna, der damals seinen ersten Grand-Prix-Sieg auf einem Lotus 97T feierte. Bruno Senna, sein Neffe fuhr mit diesem Siegerauto einen Demo-Lauf um den Goodwood Circut. Eine Homage an Ayrton, den „Unvergessenen“. Dankeschön! Es gibt sie noch, die über hundert Jahre alten Fahrzeuge und sie haben das Fahren nicht verlernt. Bei der S.F.Edge Trophy preschten sie über die Rennstecke, die ältesten aus der Zeit Eduards VII, wie der „ Gordon Bennett Racer“ von 1905. Vier Runden, ja nur vier Runden, aber eine Augenweide an altem ausgewöhnlichen Material und dessen Kipphebel die man beim Rennen in Action sieht. Ein Darracq 200 HP gewann. Super!!!
Reserviert wurde die Earl Howe Trophy für englische Renn-Boliden vor dem Zweiten Weltkrieg. Frazer Nash, Aston Martin, Lagonda, MG und jede Menge Rennlastwagen von Bentley mit und ohne Kompressor. Eines der kleinen leichten Autos der 1939er Alta Sport`s gewann. Fazit: Größe und Gewicht sind nicht alles. Etwas Jünger ging es bei der Moss Trophy zu. Geschlossene Sportwagen bis 1963 zeigten ihr Können auch in brenzligen Situationen. Schon bei der Quali wurde ein Ferrari 250 GT von einer Cobra Shelby von der Strecke gedrängt.
Ferrari konnte gerade sich gerade noch so retten, so dass er nur mit der hinteren Ecke tuschierte, nützte ab der linken Auspuffhalterung nichts – abgerissen-aber tapfer weitergefahren. Wesentlich heftiger erwischte es dann im Rennen einen Jaguar E-Typ. Gerade Mal zweieinhalb Minuten vorm Ziel wurde er von einem Mercedes-Benz 300 SL in die innere Begrenzungsmauer gedrückt, deren Trümmer sich unter dem Jaguarbug aufstauten, nicht mehr lenkfähig rutschte er gerade aus. Zwei 260er Cobras teilten sich die ersten zwei Plätze. Pech für zwei Aston Martin DB4 GT. Disqualifiziert, der Motor zu groß. Sorry, selbst schuld.
Beim Salvadori Cup gingen die älteren Nachkriegsfahrzeuge für Rennwagen der Sportwagen-WM zwischen 1955 und 1960 an den Start. Hier zeigten sich zwei Lotus 15 was Sache ist. In der letzten Runde waren die beiden bereits 20 Sekunden vor den Rest des Feldes. Ein gemeinsames Rennen – einmal für Zweitaktmotoren bis 350 Kubikzentimeter und für 750er-Maschinen bis 1983 in der Hailwood Trophy und der Sheene Trophy. Eine richtig enge Angelegenheit auf der 3,8 langen Rennstrecke. Interessant das in beiden Rennen die gleichen Maschinen und sogar in der Selben Reihenfolge gewannen. Harris-Yamaha TZ350, Triumph Tridet T150 und Yamaha TZ350G.
Eine schiere Begeisterungswelle löste der Gurney Cup für Sportprototypen der Sechzigerjahre auf den Rängen und am Rande der Rennstrecke aus. Dort startete der Ferrari Dino 206 S von Platz drei zeitweise viel er auf den 16.Platz zurück und kam nach 45 Minuten wie Phönix aus de Asche als erstes über die Ziellinie. Geholfen hat ihm wohl ein Ford GT40 der bei voller Fahrt ein Hinterrad verlor und die dadurch die Safety-Car-Phase auslöste. Sonntagabend 18.00 Uhr Veranstaltung beendet für immer? Nein, im September geht es weiter mit dem „Großen“ Revial.